Was macht sie aus, die dezentrale Kulturarbeit? Wir schauen mal genauer drauf…
Natürlich. Kultur. fokussiert sich deshalb auf den ländlichen Raum, weil wir ihn selbst so sehr lieben und all unser Können dorthinein investieren wollen! Kunst und Kultur abseits der urbanen und suburbanen Sphären birgt ganz besondere Erlebnisse und Entdeckungen. Die gehen günstigstenfalls mit jeder Kulturerfahrung einher, aber im Grünen intensiviert sich deren Abdruck auf unseren Sinnen. Und die Verschränkung mit anderen Themen liegt hier ganz einfach auf der Hand.
Anderes Setting – andere Wirkung
Jede und jeder, die oder der schon mal eine kleine Landpartie zu einem Konzert oder einer Lesung gemacht hat, teilt diese Erfahrung. Oder haben Sie ganz unverhofft eine wundervolle Galerie auf dem Sonntagsausflug entdeckt? Und wie ist es andersherum? Sie leben auf dem Land und kommen zur Vernissage oder Opernpremiere in die Stadt? Liest sich alles verlockend und jedes Setting hat seinen eigenen Reiz.
Die ländliche Kultur bündelt aus unserer Sicht individuelle wie gemeinschaftliche Erfahrungen exemplarisch. Gleichzeitig definiert sie öffentliche Räume, die durch die geringere Dichte noch unmittelbarere Funktionen im gesellschaftlichen Leben haben. Nicht selten werden Lebensqualität und Zufriedenheit gerade durch An- oder Abwesenheit von Dritten Orten bestimmt. Die Möglichkeit, sich zu treffen, ein Erlebnis miteinander zu teilen, im Anschluss zu diskutieren oder einfach nur zu plaudern, stiftet Aufmerksamkeit, Offenheit und Gemeinsinn. Und eben auch das Gefühl der Zugehörigkeit – es bedeutet viel, die Menschen um sich herum zu kennen.
Vor- und Nachteile oder einfach Besonderes?
Da alle Kulturerfahrungen wertvoll sind, wollen wir die Unterschiede zwischen Stadt und Land nicht in Vor- und Nachteilen denken – jedes künstlerische Erlebnis hat Besonderes. Und das trifft 1:1 auch auf die Kulturarbeit zu…
So komprimiert sich die Suche nach Kooperationspartnern beispielsweise im ländlichen Raum, die Interessengemeinschaften werden dadurch einfacher bunt. Das finden wir tatsächlich sehr großartig, wenn sich zur Realisierung eines literarischen Schulprojekts Feuerwehr, Arztpraxis und Hofladen zusammenschließen. Oder der gemischte Chor die größte Unterstützung von der Kfz-Mechanikerin und dem Kräutergärtner bekommt. Mit dem quasi haptisch greifbaren Motiv, direkt vor Ort etwas für die Menschen und die Verbindung untereinander zu tun, sind solche Allianzen im ländlichen Raum schnell geschmiedet.
So ähnlich verhält es sich mit Ansprechpartner*innen und Engagierten. Vielleicht ist die Personaldecke schmal, aber dadurch verkürzen sich Entscheidungsfindung, Meetings und E-Mail-Ketten auch erheblich. Das kollaborative Arbeiten gestaltet sich streng zielorientiert – hier gilt der Spruch Machen ist das neue Reden!
Die Verknüpfung von Themen unterschiedlicher Lebensbereiche, die Suche nach geeigneten Räumen oder die Mund-zu-Mund-Öffentlichkeitsarbeit sind in gut analog vernetzten Regionen anders geprägt. Erreicht man z.B. die oder den Richtige*n, kann der Gartensaal im Gutshaus zur Frühjahrsmatinee schnell voll sein. Dezentrale Kulturarbeit macht eben auch die Nähe zwischen Projektmanagement, Ausführenden und Adressat*innen aus.
Dezentrale Kulturarbeit bei Natürlich. Kultur.
Zunächst unterscheiden wir zwischen unsererseits begleiteten und eigenen Konzepten, Projekten, Vorhaben. Hier im Fokus steht die Begleitung: Zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten werden wir in Ideen und Überlegungen einbezogen. Die Zusammenarbeit kann auch einer Beratung eines Vereins oder einem Mutausbruch folgen. Sodann beraten und begleiten wir Sie von der Projektentwicklung und Vernetzung, über die Akquise von Finanzen und Beantragung von Fördermitteln bis hin zur Durchführung und Verstetigung. Parallel oder unterstützend bieten wir Seminare an, in denen wir unser Wissen gern an Sie weitergeben – z.B. Kulturmanagement oder Projektmanagement und Finanzen. Unsere Denkfabriken geben zusätzliche Möglichkeiten, beabsichtigte Vorhaben in einem unsererseits moderierten Prozess grundständig zu entwickeln.
Warum dezentrale Verortung von Kultur so wichtig ist
Kunst und Kultur sollen allen Menschen zugänglich und für alle erfahrbar sein – dafür steht Natürlich. Kultur.! Unser Tun zielt nicht nur auf das Erlebnis selbst ab, es beabsichtigt gleichzeitig die Eröffnung der darin liegenden Chancen. Sowohl das Wachstum des Einzelnen, die Erfahrung der Selbstwirksamkeit und Teilhabe am Öffentlichen als auch die gesellschaftliche Bildung, demokratische Mitbestimmung und Entfaltung von Identität sind uns wichtig. Im Sinne humanistisch geprägter Gemeinschaften, Daseinsvorsorge und gleichwertiger Lebensverhältnisse fördert unsere Arbeit im ländlichen Raum eine resiliente Gesellschaft, die sich mit Weitsicht, Respekt und Mut kommenden Herausforderungen stellt.
Sie haben eine Idee, planen ein Vorhaben, sitzen an einem Konzept? Wir unterstützen Sie gern und freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen!